Gehäuse & Fahrstuhlklemmen

Alles was nicht mit der Hard- oder Software eines Gerätes als Ganzes zu tun hat.
Welches Bauteil ist äquivalent mit welchem, welche Teilschaltung macht grundsätzlich was?
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Doumanix
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Registriert: 7. Nov 2017, 16:33

Gehäuse & Fahrstuhlklemmen

Beitrag von Doumanix »

Hi zusammen,

hab schon wieder ein Basics-Thema, das Geräte-übergreifend zu betrachten ist.
Warum nicht Gehäuse und Klemmen je in einem eigenen Thread? Weil die beiden Komponenten nicht getrennt voneinander zu betrachten sind. Die Bauweise der einen beeinflusst die nötige Bauweise der anderen.

Ich hatte zuletzt ja mehrere solche Basis-Sachen aufgebracht (Überarbeitung 4TE TOP Controller, Belastbarkeit PCB und Relais, und die Isolationsabstände (hierzu wurde auch nochmal im Chat diskutiert, ich hoffe, wir können das hier im Forum noch breiter diskutieren). Und bei all den grundsätzlichen Sachen ist mir mal wieder die Thematik der Gehäuse und Klemmen (Fahrstuhlklemme, Anreihklemme, Schraubklemme, ...) im Kopf umgegangen.
Als ich mir nämlich vor ein paar Jahren die ersten Aktoren aufgebaut habe, gab's Probleme mit der Passung. Der Deckel des Gehäuses ging nur mit ordentlich Schmackes zu - und aufbekommen hat man das Ding kaum, ohne dass irgendwo unbeabsichtigt eine Rastnase abgebrochen ist.
Ich dacht erst, das wären meine Lötkünste, aber auch wenn ich peinlich drauf geachtet hatte, die Klemmen so gut es geht nach PCB-Mitte zu orientieren, wurde es nicht besser. Auch andere haben mir inzwischen kreative Lösungen gezeigt (z.B. Klemme leicht anschleifen) um die Rastnasen an den Klemmen vorbei zu bekommen.

Grundsätzlich war und bin ich der Meinung, dass das doch schlecht so geplant sein kann. Also habe ich mir einige Gehäuse (vielleicht gibt es ja noch viel besser zu Selfbus passende??) gekauft, die PCBs studiert und vor allem auch verschiedene Klemmen gekauft (Reichelt, Pollin, LCSC). Ich mache vielleicht mal ein paar weitere Beiträge, um die Gehäuse und Klemmen im einzelnen zu beschreiben. Das wird hier sonst viel zu viel.

Kurz zu dem, was quasi in den letzten Jahren Standard war und bis heute ist:
  • H-Tronic Hutschienengehäuse
  • PTR Hartmann Fahrstuhlklemmen (AKZ700)
  • Die AKZ700 wurde (ich meine in oldis Shop) als besser passend als die bei Reichelt erhältliche RIA Typ 73 (AKL073) bezeichnet, daher ist letztere nicht (mehr) in den Warenkörben enthalten
Das Problem: auch die AKZ700 steht so weit nach oben, dass es mit den Rastnasen Probleme gibt.

Also dachte ich mir: dann mache ich halt das Plättchen auf der Unterseite weg, dann steht die Klemme nicht so hoch ab und der schmälere Teil der Klemme kommt der Rastnase nicht so in die Quere. Achtung: damit entspricht die Klamme nicht mehr dem Zustand in dem die Prüfungen (z.B. VDE) erfolgt sind. Ich habe da bisher aber zumindest für unsere Aktoren wenige Bedenken, denn wir haben da keine Leiterbahnen unter der Klemme, die plötzlich bedenklich wenig Isolierabstand hätten.

Ergebnis: kaum Besserung.
Wie kann das sein? Weil die Pins der Klemme ca. 5mm lang sind (alle diese Klemmen haben so lange Pins), so dass sie auf das Gehäuse treffen und die Platine nicht :!: auf den Abstandshaltern des Gehäuses / den Befestigungsmöglichkeiten im Gehäuse aufliegt.
Ggf. wussten das einige hier, die mit den alten Applikations-PCBs vertraut sind, aber mit den out8 16A bistab PCBs sieht man das ja nicht, denn die haben gar keine Bohrlöcher zum festschrauben.

Ok, also: zusätzlich Pins etwas kürzen. Dürfte auch kein Problem sein.
Ergebnis: Besser! Aber nicht wirklich gut. Geht immer noch streng zu und vor allem sehr streng wieder auf (knack, Nase ab, Gott sei Dank eine auf der Seite mit den Schrauben).

Ich erspare euch erst einmal die Beschreibung für alle anderen Klemmen.
Das Ergebnis meines Versuches: am besten klappt es mit den Degson DG-129, die (inzwischen?) übrigens auch von H-Tronic als Empfehlung für Klemmen aufgeführt werden. Früher waren das glaube ich hauseigene ... aber egal.

Aber auch bei diesen Klemmen muss man das Plättchen entfernen und die Pins kürzen - und dann passen sie doch tatsächlich signifikant besser, so dass man das Gehäuse ohne etwas zu zerstören auf und zu bekommt. Besser noch: die Klemmen sind zwar etwas dicker als dir AKZ700, aber von der Schraubenmitte nach außen ist der Abstand geringer. D.h., man kann die Klemmen noch (geschätzt) 0,2 - 0,3 mm nach innen versetzen (und in dem Zuge dann die Relais mehr nach innen rücken), was die Situation komplett entschärfen würde.

Warum H-Tronic ein Hutschienen-Gehäuse macht, das einen Lochabstand von 5,10mm hat, ist mir aber ein Rätsel.
Man findet Klemmen mit RM5,00 oder eben 5,08. Aber 5,10? So laufen die Löcher / Schrauben leicht auseinander, vor allem, wenn man alle 13 Klemmen nutzen will.
Um das auch gleich vorweg zu nehmen (auch wenn ich wirklich mal alles noch dokumentieren sollte, was ich mir angeschaut habe): alle anderen Klemmen haben eben die Schrauben zu weit "hinten", sind zu dick oder haben keine VDE-Zulassung. Ich such noch raus, welche ich genau angeschaut habe.
Bei den Gehäusen: viele gute sind leider sehr teuer im Vegleich zum H-Tronic. Oder sie sind ein klein wenig zu flach / schmal auf der untersten Ebene, so dass man die Hongfa HFE20 Relais nicht unter bekommt. Vor allem mit der Degson Klemme ist also das H-Tronic m.E. die beste Wahl.

Fotos und Zeichnungen folgen.
Reicht erst mal ;-)
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