Hi!
Olli hat geschrieben:
Zu dem Spannungsteiler am EN Pin des BD9G101:
Der EN Pin benötigt mindestens 2V, um garantiert die Arbeit aufzunehmen. Unter 0,8V wird garantiert abgeschaltet. Was dazwischen ist, wird nicht definiert.
(Daten aus dem Datenblatt des BD9G101)
Bei dem Spannungsteiler von 390k/43k ergibt sich eine Busspannung von ca. 20V ab dem der Spannungsregler sicher arbeitet.
Mmm, das schrieb ich beim 4TE Controller ja auch schon. Allerdings hat der BD9G101 einen internen pull-down von 550k, d.h. effektiv haben wir hier einen Spannungsteiler von 390:39.9 und erreichen die 2V am Eingang erst bei etwa 21.6V (EDIT: In Wahrheit sogar noch um den Spannungsabfall an D8 (1N4148) höher, also eher 22.3V Busspannung bei 6mA Strom). Laut
http://www.knx.org/media/docs/Flyers/KN ... ics_en.pdf müssen KNX-Geräte aber bis hinunter zu 21V laufen.
Olli hat geschrieben:
Gibt es eine Vorschrift für KNX Geräte, die fordert, dass die Geräte ab einer gewissen Spannung abschalten müssen? Dann wäre das die wahrscheinliche Erklärung für den Spanungsteiler.
Ich weiß nicht, ob es eine Anforderung gibt, unterhalb einer bestimmten Spannung abzuschalten (EDIT: siehe unten). Aber selbst wenn, ist dieser Spannungsteiler keine zuverlässige Abschaltung. Denn was zwischen 0.8V und 2V passiert, ist halt nicht definiert. Wenn wir unter z.B. 20V Busspannung abschalten wollen, muss das der uC über die Busspannungsüberwachung tun. Nur dann haben wir einen wohldefinierten Schwellwert. Damit der uC das tun kann (und je nach Applikation auch in der Lage ist, beim Abschalten noch irgendwelche Zustände zu speichern), braucht er aber Strom. Das heißt, der Regler muss weiterlaufen.
Daher fände ich es schön, wenn derjenige, der den Spannungsteiler designt hat, etwas dazu sagen könnte. Ich weiß halt nicht, wer das war.
Viele Grüße,
Hendrik
EDIT: KNX System Specifications, Kapitel 3/2/2 "Twisted Pair 1", Abschnitt 1.2.2.2 "Switch off behaviour" sagt für Geräte, die vom Bus versorgt werden: Wenn die Busspannung unter 20V fällt, soll das Gerät ein "Usave"-Signal erzeugen, um Daten zu speichern und das Verschicken von Telegrammen zu beenden. Sobald die Spannung nicht mehr reicht, um das Gerät zu betreiben, soll es in einen Idle-Modus gehen, wo der Regler tatsächlich abgeschaltet wird.
So wie ich das lese, ist der Spannungsteiler in seiner jetzigen Form tatsächlich ungeeignet, diese Ziele zu erreichen (zumindest gemäß der Angaben im Datenblatt des Reglers). Ich denke, ohne Veränderung des Layouts bzw. der grundsätzlichen Schaltung müsste man:
- Den Spannungsteiler so anpassen, dass man bei 6.5V am in-Pin 0.8V am enable-Pin hat, damit man beim Einschalten sicher über der Mindestspannung des Reglers liegt (6V). Also z.B. effektiv 390:55 unter Berücksichtigung des internen pull-down. Dann erreicht man 2V an enable bei 16.2V an input.
- Busspannung in Software überwachen und bei einem Messwert von weniger als 20V-0.7V=19.3V die CPU runterfahren. Ich weiß nicht, wie lange man dann noch Zeit hat, um Daten zu speichern (falls nötig).
Nett wäre natürlich, wenn man sich das Zeitfenster, um Daten zu speichern, maximieren könnte, indem man den Regler aktiv ein- und ausschaltet. Also z.B. den Spannungsteiler durch einen Schmitt-Trigger ersetzt, der den Pin unterhalb von 7V auf Masse und oberhalb von 20.3V auf die Eingangsspannung zieht. Das ist aber eine echte Änderung der Schaltung.
So weit erstmal, ohne tatsächlich etwas gemessen zu haben.