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Re: LPCxxxx und Ethernet

Verfasst: 24. Mär 2020, 13:31
von Mirko
Doumanix hat geschrieben: 24. Mär 2020, 10:19 Moooment. 400°C? ...
Hi Christian,
nein, ich möchte nicht testen, wann sich der Lötstopp wellt ;-) Ich dachte daran, die Platine von unten durchzuwärmen, bis sich der QFN-Chip verlötet. Dann muss die Hitze nicht von oben durch das IC zum Exposed Pad.
Plan B wäre, die Platine auf ca. 90°C vorzuheizen und dann zügig per Heißluft von oben zu verlöten.
Alle anderen Bauteile sind ja eher unkritisch.

Grüße
Mirko

Re: LPCxxxx und Ethernet

Verfasst: 24. Mär 2020, 17:49
von Mirko
Zum Thema Drossel:

Beim KNX/EIB wird die Versorgungsgleichspannung auf dem gleichen Aderpaar übertragen, wie die Wechselstrominformation (auch ein Rechteckimpuls besteht aus vielen Sinus-/Kosinusanteilen). Um diese Teile voneinander zu trennen, nimmt man eine Drossel, die nur den Gleichstrom passieren lässt und einen Kondensator, der nur den Wechselstromanteil durchlässt. Umgekehrt sperrt die Drossel den Wechselstrom und verhindert damit, dass dieser auf Netzteil- und KNX-Geräteseite kurzgeschlossen wird, und der Kondensator lässt den Gleichstrom nicht passieren, damit der Signaleingang nicht übersteuert.

Das ist es dann auch schon. Die Spannungsüberhöhung nach einem Datenpuls (Gegeninduktion der Drossel) und das Speichern von Energie in der Drossel (der Speisestrom fließt bei einem Datenpuls weiter) sind "nur" Nebeneffekte, die sich, aufgrund der geringen Datenrate (niederfrequenterer Wechselstromanteil) und der damit verbundenen großen Induktivität der Drossel, stärker bemerkbar machen (und teils aufwändig kompensiert werden - siehe Originalnetzteilschaltung).
Und ja, die Energiespeicherung in der Drossel ist ein positiver Effekt. Im Netzteil spart das Energie und im KNX-Gerät hilft das, die Versorgungsspannung während eines Datenpulses aufrecht zu erhalten.
KNX_pulse.png
KNX_pulse.png (21.84 KiB) 5455 mal betrachtet
Der Bus-Standard bildet imho einfach nur das sich zeigende physikalische Verhalten auf der Leitung aufgrund dieses Aufbaues ab. Es zwingt einen niemand eine Drossel zu verwenden. Sie ist nur einfach das simpelste Bauteil für diese Aufgabe. Leider halt auch ein recht großes.

Beim STKNX wird vermutlich auch ein Gyrator (emuliert mit kleiner Kapazität eine große Induktivität) zur Gleichspannungsabtrennung verwendet plus etwas "Magie" zur Pulsformung und Strombegrenzung. Sie nennen das Impedanzmodulator. Da der Gyrator keine Energie speichern kann, übernimmt das ein großer Kondensator.
Die Spannung hier VddHV schwankt aber noch, weshalb danach ein Schaltregler folgt. Wenn eine Zwischenspannung z.B. für Relais benötigt wird, kann dahinter noch ein integrierter Linearregler verwendet werden, um die Prozessorspannung zu erzeugen.

@Christian: Ja, die Notversorgung speist sich aus einem (oder mehreren) Pufferkondensator(-en), in meinem Design C8. Über einen aus dem Breakout Board herausgeführten Pin (VDDHV) kann dieser Kondensator erweitert werden. Am Pin KNX_OK kannst Du einen Busausfall detektieren.

@Tobi: Den Schaltregler sollte man immer verwenden. Der Linearregler ist optional. Wir dürfen 12mA bei max. 32V aus dem KNX ziehen. Ein Linearregler müsste dann für 3.3V/12mA 344mW verbraten.
Nehmen wir für den Schaltregler eine Effizienz von 80% und min. 21V bei 12mA am KNX an, dann können wir bei 3.3V immerhin 61mA ziehen. Bei nominalen 24V am KNX wären es dann 70mA.

Re: LPCxxxx und Ethernet

Verfasst: 24. Mär 2020, 20:48
von Tobi
Hallo zusammen,

sorry, ich habe heute MIttag nur "zwischendurch schnell geschrieben", und habe mich auch etwas blöd ausgedrückt.

Ich wollte letztendlich nur darauf hinaus, ohne mich näher damit beschäftigt zu haben, dass der STKNX+Peripherie und die "SELFBUS-Schaltung" nicht "direkt" miteinander verglichen werden können. In meinem letzten Post habe ich letztendlich nur sagen wollen, dass die Spule beim STKNX eine andere Aufgabe hat, als die Spule in der SELFBUS-Schaltung, auf die Christian hinaus wollte. Aus diesem Grund habe ich geschrieben, dass man letztendlich für den STKNX gar keine Spule benötigt :) Du hast ja jetzt auch sehr gut erklärt, dass der STKNX, die Aufgabe der Spule sozusagen teils "integriert" (Impedanzmodulator) hat und man nur Kondensatoren benötigt. (Danke für die ausführliche Erklärung :) )

Viele Grüße
Tobi

Re: LPCxxxx und Ethernet

Verfasst: 1. Apr 2020, 22:29
von Mirko
So, die Dateien für das Breakout Board liegen jetzt im Github:

https://github.com/selfbus/hardware-inc ... ster/STKNX