Zum Thema Drossel:
Beim KNX/EIB wird die Versorgungsgleichspannung auf dem gleichen Aderpaar übertragen, wie die Wechselstrominformation (auch ein Rechteckimpuls besteht aus vielen Sinus-/Kosinusanteilen). Um diese Teile voneinander zu trennen, nimmt man eine Drossel, die nur den Gleichstrom passieren lässt und einen Kondensator, der nur den Wechselstromanteil durchlässt. Umgekehrt sperrt die Drossel den Wechselstrom und verhindert damit, dass dieser auf Netzteil- und KNX-Geräteseite kurzgeschlossen wird, und der Kondensator lässt den Gleichstrom nicht passieren, damit der Signaleingang nicht übersteuert.
Das ist es dann auch schon. Die Spannungsüberhöhung nach einem Datenpuls (Gegeninduktion der Drossel) und das Speichern von Energie in der Drossel (der Speisestrom fließt bei einem Datenpuls weiter) sind "nur" Nebeneffekte, die sich, aufgrund der geringen Datenrate (niederfrequenterer Wechselstromanteil) und der damit verbundenen großen Induktivität der Drossel, stärker bemerkbar machen (und teils aufwändig kompensiert werden - siehe Originalnetzteilschaltung).
Und ja, die Energiespeicherung in der Drossel ist ein positiver Effekt. Im Netzteil spart das Energie und im KNX-Gerät hilft das, die Versorgungsspannung während eines Datenpulses aufrecht zu erhalten.
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Der Bus-Standard bildet imho einfach nur das sich zeigende physikalische Verhalten auf der Leitung aufgrund dieses Aufbaues ab. Es zwingt einen niemand eine Drossel zu verwenden. Sie ist nur einfach das simpelste Bauteil für diese Aufgabe. Leider halt auch ein recht großes.
Beim STKNX wird vermutlich auch ein Gyrator (emuliert mit kleiner Kapazität eine große Induktivität) zur Gleichspannungsabtrennung verwendet plus etwas "Magie" zur Pulsformung und Strombegrenzung. Sie nennen das Impedanzmodulator. Da der Gyrator keine Energie speichern kann, übernimmt das ein großer Kondensator.
Die Spannung hier VddHV schwankt aber noch, weshalb danach ein Schaltregler folgt. Wenn eine Zwischenspannung z.B. für Relais benötigt wird, kann dahinter noch ein integrierter Linearregler verwendet werden, um die Prozessorspannung zu erzeugen.
@Christian: Ja, die Notversorgung speist sich aus einem (oder mehreren) Pufferkondensator(-en), in meinem Design C8. Über einen aus dem Breakout Board herausgeführten Pin (VDDHV) kann dieser Kondensator erweitert werden. Am Pin KNX_OK kannst Du einen Busausfall detektieren.
@Tobi: Den Schaltregler sollte man immer verwenden. Der Linearregler ist optional. Wir dürfen 12mA bei max. 32V aus dem KNX ziehen. Ein Linearregler müsste dann für 3.3V/12mA 344mW verbraten.
Nehmen wir für den Schaltregler eine Effizienz von 80% und min. 21V bei 12mA am KNX an, dann können wir bei 3.3V immerhin 61mA ziehen. Bei nominalen 24V am KNX wären es dann 70mA.