Wenn man die nötigen Bausteine für einen Test-KNX-Bus zusammen hat, kann man sich an die Inbetriebnahme seines ersten Selfbus-Gerätes machen. Hier findet ihr eine Schritt-für-Schritt-Anleitung dafür.

1. Gerät aufbauen

Hinweise, was beim Aufbau eines Controllers, der Applikationsplatine oder beim Zusammenbau des Gerätes zu beachten ist, findet man auf der jweiligen Geräte- oder Hardware-Seite. 

Entscheidend ist, dass jedes Gerät über einen Mikrocontroller (z.B. den LPC1115) verfügt, der (in der Regel nach dem verlöten auf die Platine) erst einmal mit der grundsätzlichen Firmware versehen werden muss. Dazu gibt es auf jeder Controller- oder Modul-Platine eine Stecker mit 2 x 5 Pins, welche zum Controller führen. 

2. Controller mit Programmer / Debugger verbinden

Als Vorsichtsmaßnahmen

  • sollte der Programmer vom USB-Port des Rechners getrennt sein, wenn über das 10-polige Kabel der Programmer mit dem Controller verbunden wird. In ungünstigen Fällen könnte es sonst beim Anstecken zu einer Spannungsspitze kommen, die den Mikrocontroller beschädigen oder zerstören könnte. 
  • darf nicht gleichzeitig der KNX-Bus am Gerät angesteckt sein und der Programmer am USB-Port - außer man hat zusätzlich für eine galvanische Trennung des USB-Ports gesorgt.  

Pin1 des Programmers muss mit Pin1 des Controllers verbunden werden. Da der Controller über den Programmer auch mit Strom versorgt wird, kann man die grundsätzlich korrekte Verbindung schon mal mit einem Druck auf den Prog-Taster am Controller testen. Solange der gedrückt wird, sollte die Prog-LED leuchten (wenn korrekt eingelötet), auch dann, wenn noch keine Firmware übertragen wurde.  

Pin1 wird mit verschiedensten Mitteln kenntlich gemacht: 

  • Auf dem PCB ist der Pin1 meist eckig, alle anderen Pins sind rund.
  • Auf dem PCB ist oft eine zusätzliche Markierung in Form eines Punktes auf dem Beschriftungsdruck in der Nähe von Pin1 zu finden.
  • Das Kabel hat in der Regel eine farbige Ader auf der Seite, an der sich Pin 1 befindet.
  •  Auf dem Stecker des Kabels befindet sich eine Markierung in Form eines Dreicks bei Pin1. 

Baut man das Kabel selbst oder bringt Wannenstecker mit Verpolungsschutz auf dem PCB an, muss entsprechend auf korrekte Orientierung der Markierungen geachtet werden!  

3. Gerät flashen (Firmware programmieren) 

Ohne Firmware kann der Controller rein gar nichts. Flasht man ihn jedoch mit einer Selfbus-Firmware, kann er sowohl das KNX Protokoll als auch die Funktionen des Gerätes. 

Wichtig ist, die passende Firmware auszuwählen. Die Sourcen für die unterschiedlichen Firmware findet man für den ARM im Software-ARM-Incubation-Repository, fertige Binarys im Software-Releases-Repository

Das Tool der Wahl für User ist FlashMagic. Entwickler dürften wohl eher mit der NXP-IDE MCU XPresso flashen. Eine detailliertere Anleitung, wie FlashMagic eingerichtet werden muss und bedient wird, findet man in einem eigenen Artikel, da ältere Versionen des Tools aber insbesondere der ältere Mikrocontroller LPC922 diverse Einstellungen benötigt. Der LPC1115 ist jedoch denkbar einfach über FlashMagic zu programmieren.

4. Gerät per ETS mit Adresse und Parametern versehen

Der letzte Schritt ist eigentlich identisch mit dem Vorgehen bei Kaufgeräten: man muss die passende Produktdatenbank in die ETS laden (Informationen, welche die Richtige ist, findet man auf der entsprechenden Seite zum Selfbus-Gerät) und anschließend entsprechend einstellen und die Konfiguration per ETS an das Gerät übertragen.  

5 Gerät per Bus-Updater aktualisieren